Mittwoch, 27. Juni 2012

Familienhilfe in Liechtenstein




Wertvolle Arbeit leistet die Familienhilfe bei der Betreuung von Senioren und Seniorinnen. Der Bedarf an häuslicher Pflege wird aufgrund der Alterung der Bevölkerung auch in Liechtenstein immer größer. Wohnheimplätze sind rar; deshalb sollen alte Menschen so lange wie möglich zu Hause betreut werden.

Keine Zweifel gibt es daran, dass die Mitarbeiter der Familienhilfe, die sich in sechs Vereinen organisiert hat, hervorragende Arbeit leisten. Doch diese Arbeit wird immer mehr. Nicht nur nimmt der Pflege- und Betreuungsbedarf ständig zu, sondern die Fälle werden auch immer komplexer. Auf lange Sicht werden die Arbeiten immer schwerer zu bewältigen, zumal auch qualifiziertes Pflegepersonal nicht leicht zu finden ist. Die Familienhilfe muss also für die Zukunft fit gemacht werden, und mehr kosten sollte es nach Möglichkeit auch nicht. Darüber sind sich die auch die Gemeinden, die die Familienhilfe bisher mit einem Zuschuss von 30 Prozent unterstützten. Zwar wollte man die Subventionen verringern. Nach eingehender Untersuchung stellte sich jedoch heraus, dass im wachsenden Bereich der häuslichen Betreuung und Pflege kaum eine Einsparung möglich ist.

Der richtige Weg wird in fünf der sechs Gemeinden in einem Zusammenschluss der Familienhilfe zu einem einzigen Verein gesehen. „Ein großer Vorteil liegt dabei in der Möglichkeit, das Angebot zu professionalisieren und zu optimieren“, meint Ingrid Frommelt, die Präsidentin des Verbandes Liechtensteiner Familienhilfen. Die Gemeinden hoffen, mit diesem Zusammenschluss zumindest in der Administration Einsparungen erzielen zu können, damit die wachsenden Ausgaben für Pflege und Betreuung wenigstens teilweise kompensiert werden können. Im Herbst soll es so weit sein. Die Vorbereitungen für den Zusammenschluss laufen bereits. So hat der Gemeinderat Triesen in seiner letzten Sitzung nicht nur die Subvention für das Jahr 2011 in Höhe von knapp 300.000 Franken genehmigt, sondern sich auch grundsätzlich für die Reorganisation der Familienhilfe ausgesprochen.

Lediglich die Familienhilfe Balzers schlägt einen anderen Weg ein. Karin Negele, die Präsidentin der Familienhilfe Balzers, sieht in ihrer Gemeinde vieles an Ressourcen schon als gegeben an. Sie müssten nur gebündelt werden. So gebe es nicht nur die Familienhilfe, sondern auch das Alters- und Pflegeheim Schlossgarten, und auch die ortsansässigen Ärzte zeigten sich einer Zusammenarbeit nicht abgeneigt.

Die Aktivitäten in der Gemeinde Balzers sollen im Sozialkompetenzzentrum Balzers, das vom Alters- und Pflegeheim Schlossgarten und den ortsansässigen Ärzten gegründet werden soll, koordiniert werden. Synergien erhofft man sich dadurch in der Abdeckung bestimmter Einsätze und im Präsenz- und Pikettdienst. Das vorhandene Fachwissen für Ausbildung und Qualitätssicherung soll den betroffenen Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden. In Arbeitsgruppen wurden die verschiedenen Gebiete der Zusammenarbeit bereits thematisiert.

Die wesentlichen Vorteile gegenüber einem überörtlichen Zusammenschluss sieht Karin Negele vor allem in der größeren Nähe zum Kunden, die beibehalten werden könne. Das gewährleiste eine persönliche Beratung. Die Mitarbeiter würden die örtlichen Verhältnisse bestens kennen und könnten so koordinierte Lösungen ausarbeiten.  

Mittwoch, 20. Juni 2012

Krankenpflegeversicherung

Krankenpflegeversicherung

Wie andere Länder auch ist Liechtensteins Regierung gezwungen, sich an den Kosten der Krankenpflegeversicherung zu beteiligen. Die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) erbringt Leistungen in den Bereichen Krankheit, Unfall und Mutterschaft. Diese Grundversicherung ist für alle Versicherten gleich. Wie im Nachbarland Schweiz muss auch in Liechtenstein jeder einen Beitrag leisten, unabhängig von seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Deshalb sind die Bezieher niedriger Einkommen und kinderreiche Familien besonders belastet und werden durch Prämienverbilligungen unterstützt. Diese wiederum sollen aus allgemeinen Steuermitteln, also aus dem Staatszuschuss, finanziert werden.

Gesundheitsministerin Renate Müssner verteidigte in der Debatte im Landtag die von der Regierung beantragte Beteiligung für 2013 in Höhe von 54 Millionen Franken. Sie wies insbesondere auch darauf hin, dass die anstehende Revision des Krankenversicherungsgesetzes vorsehe, die gesetzlich vorgeschriebenen Reserven der Krankenkassen nicht mehr wie bisher am Prämiensoll, sondern stattdessen an den Bruttokosten zu orientieren. Dies habe Auswirkungen auf den Umfang der Reserven, und deshalb sei es zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sinnvoll, die Krankenkassen durch die Absenkung des Staatsbeitrags zu einem Abbau der Reserven zu zwingen.

Die Mehrheit des Landtags war allerdings anderer Meinung, allen voran die VU-Abgeordnete Diana Hilti. Sie forderte angesichts der angespannten Staatsfinanzen eine Reduzierung des Beitrags um zwei Millionen Franken. Derzeit verfügten die Krankenkassen über Reserven und Rückstellungen von über 77 Millionen Franken. Da sei es durchaus vertretbar, den Beitrag zu kürzen. Damit würden die Reserven noch lange nicht gefährlich angegriffen. Diana Hilti erhielt nicht nur Unterstützung von weiteren sechs Abgeordneten ihrer eigenen Partei, der Vaterländischen Union. Auch sechs Abgeordnete der Fortschrittlichen Bürgerpartei, die Abgeordnete der Freien Liste Helen Konzett-Bargetze und der parteilose Abgeordnete Harry Quaderer stimmten dem Vorschlag von Diana Hilti zu und stellten sich damit gegen die Regierung.

Hilti zeigte sich auch von der Warnung von Regierungsrätin Müssner vor drastischen Prämienerhöhungen der Krankenkassen unbeeindruckt. Es sei durchaus gerechtfertigt, die Reserven nicht weiter anwachsen zu lassen. Sie könnten durchaus bei Bedarf herangezogen werden, ohne dass es gleich zu einer Prämienerhöhung kommen müsse. Zudem müsse eine Prämienveränderung genehmigt werden und die Genehmigungsbehörde könne durchaus auch berücksichtigen, wie hoch die Reserven und Rückstellungen über den gesetzlich vorgeschriebenen Reserven liegen würden.

Ein weiteres Thema aus der Gesundheitspolitik beschäftigte ebenfalls den Landtag. Es ging um die Arbeit der Besonderen Landtagskommission Landesspital (BLK), die die Arbeiten der Regierung und des neuen Stiftungsrates für eine Neukonzeptionierung des Landesspitals unterstützend begleitet. Man war sich einig, dass die wichtigsten Weichen in der Spitalpolitik noch vor den Neuwahlen 2013 gestellt werden sollten. In der Debatte wurde festgehalten, dass die BLK wesentlich zur Beschleunigung des Prozesses beigetragen habe.

Der Antrag des VU-Abgeordneten Jürgen Beck, die BLK aufzulösen und die weiteren Planungsarbeiten den dafür vorgesehenen Gremien, Regierung und Stiftungsrat zu überlassen, fand keine Mehrheit. 17 Abgeordnete waren dafür, den Prozess für das neue Landesspital auch weiterhin zu begleiten und zu überwachen. Die Regierung wurde weiter beauftragt, bis Ende Oktober einen weiteren Zwischenbericht vorzulegen, der alle wichtigen Punkte wie Eigner, Leistungsauftrag, Betriebsmodell, Leistungen und Standort beinhalten und einer Klärung nahebringen solle.


 

Donnerstag, 14. Juni 2012

Personalien aus dem Bankenbereich


 

Überraschend verkündete die VP Bank, eine der drei größten Banken am Finanzplatz Liechtenstein, dass Georg Wohlwend, Mitglied der Geschäftsleitung und seit 18 Jahren bei der Bank, das Institut zum Ende des Jahres verlassen wird. Persönliche Gründe sind dem Verlauten nach ausschlaggebend für diesen Schritt des Bankers, der sich beruflich neu orientieren möchte.

Als Leiter Banking Liechtenstein und regionaler Markt war er maßgeblich an der Entwicklung der VP Bank zum Finanzdienstleister beteiligt und hat sich hier großen Verdienst erworben. Dazu gehörte die Etablierung des Geschäftsfeldes "Fund Solutions", dem die VP Bank ihre Kompetenz als Fondsgesellschaft zu verdanken hat. Immerhin hat es die Bank geschafft, die in diesem Bereich im Zusammenhang mit der Finanzkrise aufgetretenen Widrigkeiten aus eigener Kraft zu bereinigen. Insbesondere hat sich Wohlwend dem Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen über unterschiedliche Kanäle gewidmet und die Nutzung moderner Medien durch die VP Bank massiv vorangetrieben. Auch die gute Stellung der Bank als Vermittler zwischen Anlegern und Kapital Suchenden ist ihm maßgeblich zuzuschreiben.

Über die Nachfolge wurde von der VP Bank noch nicht entschieden.

Die VP Bank ist eine international tätige Privatbank mit Niederlassungen und Repräsentanzen in der Schweiz, Luxemburg, auf den British Virgin Islands, in Moskau, Hongkong und Singapur, deren Aktien an der Schweizer Börse notiert werden.

Eine andere Personalie kommt aus dem Nachbarland Schweiz. Philipp Hildebrand, der im Januar zurückgetretene Notenbankchef der Schweiz, hat einen neuen Arbeitgeber gefunden. Ab Oktober soll er sich im Auftrag des weltweit größten Vermögensverwalters BlackRock als stellvertretender Verwaltungsratspräsident von London aus um große Kunden in Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Asien kümmern. Er untersteht direkt dem Konzernchef Laurence Fink, der die Fachkenntnis, das Urteilsvermögen und die Integrität von Philip Hildebrand bei der Bekanntgabe des neuen Engagements lobte.

Hildebrand war wegen umstrittener Devisengeschäfte seiner Ehefrau zurückgetreten. Die spätere Prüfung der Schweizerischen Nationalbank hatte allerdings ergeben, dass er nicht gegen Vorschriften verstoßen habe. Besonders pikant ist, dass das Bekanntwerden der Vorwürfe auf gestohlenen Kontounterlagen basierte.

Black Rock ist ein international agierender Vermögensverwalter mit dem Sitz in New York City. Seine Aktien werden an der New Yorker Börse notiert. Zweitgrößter Anteilseigner ist die britische Barclays Bank. Mit der Übernahme der Vermögensverwaltung von Barclays, der Barclays Global Investors (BGI) im Juni 2009 überholte BlackRock die schweizerische UBS, die diesen Titel bis zu diesem Zeitpunkt geführt hatte.


 

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Mittwoch, 6. Juni 2012

Arbeitslosigkeit in Liechtenstein


 

Aus dem Fürstentum Liechtenstein gibt es sehr Erfreuliches zu berichten. Klein, aber fein, das gilt eben auch für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Land. Zwar unterscheidet sich Liechtenstein beim Trend kaum von den Nachbarn, die um diese Zeit in der Regel immer von einer Abnahme berichten können. So auch in Liechtenstein – auch hier gab es im Mai 2012 weniger Arbeitslose als im Vormonat April.

Die absoluten Zahlen sind natürlich schon etwas Besonderes. So waren gemäß der Erhebung des Arbeitsmarkt Service Liechtenstein Ende Mai 462 Arbeitslose registriert. Damit hat die Zahl der Arbeitslosen um 15 Personen gegenüber dem Vormonat abgenommen. Andererseits ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich mit dem Mai 2011 wieder gestiegen, immerhin um 46 Personen.

Wichtiger – und mit den umliegenden Staaten besser zu vergleichen – sind die prozentualen Verhältnisse. Mit 2,5 Prozent liegt die Arbeitslosigkeit in Liechtenstein auf einem sehr niedrigen Niveau, um das die Nachbarn das Fürstentum beneiden können. Zwar schneidet auch das Nachbarland Schweiz bei der Arbeitslosigkeit nicht wesentlich schlechter ab. Vergleicht man aber mit Deutschland oder Österreich, so liegt die Arbeitslosigkeit dort mehr als doppelt so hoch. Dort wäre man bestimmt froh, wenn man solche Zahlen berichten könnte, wie sie für Liechtenstein zum Alltag gehören. Ein weiteres Indiz für die stabile konjunkturelle Lage im Fürstentum liefert die Entwicklung der Kurzarbeit, mit der Unternehmen vorübergehende Rückgänge überbrücken können, ohne Personal entlassen zu müssen. Im Mai 2012 gibt es noch sieben Betriebe, die von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, einer weniger als im Monat zuvor. Betroffen sind aber nur kleine Unternehmen, denn insgesamt sind es – auf Vollzeit umgerechnet – nur 44 Arbeitsplätze, die von Kurzarbeit betroffen sind.

Ein stark beachteter Bereich ist derzeit die Jugendarbeitslosigkeit. Keine Perspektive zu haben, das ist für die Jugendlichen eine schwere Hypothek, die zu unliebsamen Folgen führen kann. Doch auch hier kann Liechtenstein mit guten Zahlen aufwarten. Die Arbeitslosigkeit im Bereich der 15- bis 24-Jährigen liegt mit 2,9 Prozent ebenfalls unter der Dreiprozentmarke. Und in absoluten Zahlen sind dies sieben Jugendliche, die derzeit keinen Job haben.

Nur wenig Veränderung ist in der Altersklasse über 50 zu vermelden. Sie hat sich auch gegenüber dem Vorjahr nur wenig verändert, was man als positiv ansehen darf.

Um 35 Prozent höher und damit deutlich besser als im Vorjahr liegt die Zahl der offenen Stellen, die sich auch im Vergleich zum Vormonat erhöht hat. Allerdings reichen diese jetzt 370 Stellen rechnerisch noch nicht ganz aus, um eine theoretische Vollbeschäftigung zu erreichen. Doch dürfte es in Liechtenstein ebenso wie in anderen Ländern so sein, dass dem Arbeitsmarktservice nicht alle offenen Stellen gemeldet werden.

Der Arbeitsmarkt Service Liechtenstein AMS FL bietet sich als Partner der Wirtschaft bei der Suche nach Personal an. Information, Beratung und Unterstützung erhalten die Unternehmen und Arbeit suchende Personen gleichermaßen. Der Arbeitsmarkt Service ist als eine eigenständige Abteilung im Amt für Volkswirtschaft angesiedelt. Auf der Webseite www.amsfl.li finden Arbeitsuchende übrigens sofort eine Übersicht über die offenen Stellen. Der Schwerpunkt liegt zwar bei Handwerkern und Industriefachkräften; doch auch für Hilfs- und Anlernkräfte finden sich 26 offene Stellen.